Im Zusammenhang mit der MPU tauchen immer wieder Fachbegriffe und Abkürzungen auf, die einem bisher noch nie begegnet sind. Nachfolgend sorgen wir für Aufklärung, übersichtlich alphabetisch geordnet.
AAK | Einblenden | |
Abkürzung für Atemalkoholkonzentration. |
Abstinenz | Einblenden | |
Das Wort Abstinenz stammt aus dem Lateinischen (abstinere) und bedeutet soviel wie „fernhalten“‚ „sich enthalten“. Wenn es um die MPU geht, ist damit in der Regel der zeitlich
bestimmte, vollständige Verzicht auf Alkohol oder Drogen gemeint. |
Abstinenznachweis | Einblenden | |
Im Rahmen einer bevorstehenden MPU müssen Sie ggf. einen zeitlich bestimmten, vollständigen Verzicht auf Alkohol oder Drogen nachweisen. Das Belegen/Beweisen dieser
Enthaltsamkeit gelingt Betroffenen mit Hilfe spezieller Labore, bei denen Sie in dem festgelegten Zeitraum Urin- oder Haarproben abgeben. |
Akteneinsicht | Einblenden | |
Führerscheininhaber haben das Recht, die eigene Führerscheinakte bei ihrer Führerscheinstelle einzusehen. Am einfachsten funktioniert das über einen Anruf und eine
Terminvereinbarung. Alte Delikte sollten – ggf. mit Unterstützung eines Anwalts – rechtzeitig vor einer MPU aussortiert werden. Ansonsten macht man es sich bei der MPU unnötig
schwer. |
Alkohol | Einblenden | |
Im Jahr 2016 gab es in Deutschland insgesamt rund 35.000 Alkoholunfälle. Über 13.000 endeten mit einem Personenschaden, 225 Personen kamen dabei ums Leben. Jeder Unfall ist
einer zu viel. Lassen Sie nach dem Trinken von Alkohol das Auto stehen und nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel oder ein Taxi. Das schützt Ihre Gesundheit ebenso wie die
Gesundheit und das Leben anderer Verkehrsteilnehmer. |
BAK | Einblenden | |
BAK ist die Abkürzung für Blutalkoholkonzentration und ein Maß für die Menge von Alkohol im Blut. Es wird üblicherweise in Gewichtsanteilen als g/kg (Promille)
angegeben. |
BASt | Einblenden | |
Abkürzung für Bundesanstalt für Straßenwesen. Sie ist eine praxisorientierte, technisch-wissenschaftliche Forschungseinrichtung des Bundes auf dem Gebiet des
Straßenwesens. Weitere Infos finden Sie auf der Internetseite der BASt www.bast.de |
BfF | Einblenden | |
BfF ist die Abkürzung für Begutachtungsstelle für Fahreignung. Das sind offiziell zugelassenen, durch die BASt zertifizierten Organisationen, bei denen Sie sich einer
Medizinisch-Psychologischen Untersuchung unterziehen können. Sie können frei wählen. In der Region gibt es derzeit folgende Begutachtungsstellen:
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CTU | Einblenden | |
Abkürzung für Chemisch-Toxikologische Untersuchung. Sie dient als zentrales Hilfsmittel im Rahmen der Begutachtung von Personen, die insbesondere durch Cannabis-Konsum
aufgefallen sind. |
Drogen | Einblenden | |
Sie erhalten ein positives Gutachten der Begutachtungsstelle. Die Ergebnisformulierung könnte zum Beispiel so lauten: "Es ist nicht zu Unterschieden wird in der Regel zwischen
„harten Drogen“ (z.B. Heroin, Kokain) und „weichen Drogen“ (z.B. Cannabis). Nicht jeder, der unter Drogeneinfluss am Steuer erwischt wird, muss gleich zur MPU, aber es kann
eng werden. Tatsache ist, dass der Konsum von Drogen erheblichen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit hat. Wer erstmalig erwischt wird, muss mindestens mit 500 Euro Bußgeld, 2
Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot rechnen. Eine Meldung an die Führerscheinstelle erfolgt also in jedem Fall. Weitere interessante Informationen erhalten Sie auf
der Internetseite der Initiative „Keine Macht den Drogen“ www.kmdd.de/infopool-strafrechtliche-folgen.htm |
FAER | Einblenden | |
Kurz für Fahreignungsregister. Im FAER des Kraftfahrt-Bundesamtes werden Informationen über Verkehrsteilnehmer, die im Straßenverkehr auffällig geworden sind,
gespeichert, soweit die begangene Zuwiderhandlung nach dem Fahreignungs-Bewertungssystem mit Punkten zu bewerten ist. Berechtigte Stellen und der Betroffene selbst können
Auskünfte aus diesem Register erhalten. |
Fahrerlaubnis | Einblenden | |
Verwechslungsgefahr: Die Fahrerlaubnis ist die behördliche Erlaubnis, dass man ein bestimmtes Fahrzeug führen darf. Der Führerschein bestätigt, dass diese Erlaubnis erteilt
wurde. Nur weil Sie den Führerschein abgeben müssen, bedeutet das also nicht, dass Sie auch Ihre Fahrerlaubnis verlieren. Je nach Delikt kann die Fahrerlaubnis entweder
vorübergehend ausgesetzt (als Fahrverbot) oder komplett entzogen werden. Im zweiten Fall wird in der Regel eine Sperrfrist auferlegt und der Führerschein muss komplett neu
beantragt werden. In Abhängigkeit vom Einzelfall muss dafür auch ein positives MPU-Gutachten vorgelegt werden. Seit 2013 gibt es in Deutschland insgesamt 16
Fahrerlaubnisklassen, angefangen beim Kleinkraftrad (Klasse AM), über Kraftfahrzeuge der Klasse B bis hin zu Zugmaschinen der Klassen T und L. |
FeV | Einblenden | |
Abkürzung für Fahrerlaubnis-Verordnung. Diese enthält neben allgemeinen Regelungen zur Teilnahme am Straßenverkehr auch die Regelungen, nach denen Führerscheine
ausgestellt oder Punkte in Flensburg vergeben werden. Außerdem sind sämtliche Verstöße gegen die Verkehrsregeln und deren Bußgeldhöhe aufgelistet. Außerdem wird in der FeV
festgehalten, welche Anbieter die MPU durchführen dürfen. |
Führerschein | Einblenden | |
Einfach gesagt ist der Führerschein ein amtliches Dokument: Er weist nach, dass Sie berechtigt sind, eine bestimmte Auswahl an Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen zu führen.
Die Fahrzeuge werden dazu in spezielle Klassen eingeteilt. Bei uns in Deutschland gibt es den Führerschein seit fast 130 Jahren. Die letzte Neuregelung gab es im Januar 2013:
Seitdem gilt nach neuem Recht das einheitliche Scheckkartenformat für Führerscheine in der EU. Das Dokument müssen Autofahrer stets im Original dabeihaben und auf Verlangen
einer zur Überwachung berechtigten Person aushändigen. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld von zehn Euro rechnen. |
Führerscheinakte | Einblenden | |
Wichtig: Verwechseln Sie bitte nicht Ihre Führerscheinakte mit Ihren Einträgen im Flensburger Register. In Flensburg liegt Ihr Punktekonto, die Akte hingegen bei Ihrer
örtlichen Führerscheinstelle. Dort sind neben Ihren Punkten auch weitere Verstöße, Anmerkungen und Informationen vermerkt. Deshalb nutzt die MPU-Prüfstelle Ihre Akte als
Grundlage für Ihre MPU. |
Gutachter | Einblenden | |
Hierbei handelt es sich um einen extra geschulten Verkehrspsychologen in der Begutachtungsstelle für Fahreignung, der sich einen ganz persönlichen Eindruck vom MPU-Kandidaten
und seiner jeweiligen Situation macht. In der MPU kommt niemand am psychologischen Gutachter vorbei. |
Haaranalyse | Einblenden | |
Um eine Drogen- oder Alkoholabstinenz nachweisen zu können, können MPU-Kandidaten eine Haaranalyse machen lassen. Anders als beim Urintest können die Termine für die Haartests
fest geplant werden. Daher eignet sich die Haaranalyse vor allem für Menschen, die öfter beruflich unterwegs sind oder lange in den Urlaub fahren. An jedem Zentimeter Haar
kann das Labor den möglichen Alkohol- oder Drogenkonsum für den Zeitraum von einem Monat nachweisen bzw. die Abstinenz bestätigen. |
Idiotentest | Einblenden | |
Umgangssprachliche, abfällige Bezeichnung für die Medizinisch-Psychologische Untersuchung, die aber jeder Grundlage entbehrt. In der MPU wird nicht die Intelligenz untersucht,
sondern verkehrsmedizinische, verkehrspsychologische und leistungsbezogene Aspekte. |
KBA | Einblenden | |
Abkürzung für Kraftfahrt Bundesamt, die oberste Behörde in Deutschland für den Straßenverkehr. Dort sind nicht nur alle zugelassenen Fahrzeuge samt Kennzeichen
registriert, sondern auch sämtliche ausgestellten Führerscheine. Zudem befindet sich im KBA das Fahreignungsregister, vielen besser bekannt als Flensburger Punktekonto. |
Kontrolliertes Trinken | Einblenden | |
Kontrolliertes Trinken beschreibt eine Therapierform für Problemtrinker, in der Teilnehmer lernen, den Alkoholkonsum einzuschränken (statt ganz auf Alkohol zu verzichten) und
mit Situationen umzugehen, die bisher zum Trinkgelage führten. Das in Teilen umstrittene Konzept entstand in den sechziger Jahren in Australien und den USA. Ende der neunziger
Jahre holte es der Psychologe Joachim Körkel nach Deutschland. Betroffene können das Thema bei ihrem Arzt und bei ihrem Verkehrspsychologen ansprechen. |
Leberwerte | Einblenden | |
Zwecks Nachweis der Abstinenz verlangen die Prüfstellen heute Urin- oder Haarproben. Trotzdem muss jeder MPU-Kandidat damit rechnen, dass seine Leberwerte durch Blutabnahme
überprüft werden. |
Punkte | Einblenden | |
Wer sich nicht an die Regeln der Straßenverkehrsordnung hält, muss mit Bußgeldern, Fahrverboten und Punkten im Fahreignungsregister des KBA (Kraftfahrt Bundesamt) in Flensburg
rechnen. In extremen Fällen sogar mit einer Freiheitsstrafe. Zwischen 1 und 3 Punkte werden Verkehrsteilnehmern – je nach Schwere des Delikts – auf ihrem Punktekonto
„gutgeschrieben“. Bei 8 Punkten ist Schluss, dann wird die Fahrerlaubnis entzogen. |
Punkteabbau | Einblenden | |
Verkehrssünder können bei einem Stand von bis zu fünf Punkten durch die freiwillige Teilnahme an einem Fahreignungsseminar einen Punkt abbauen. Das Fahreignungsseminar besteht
aus einem verkehrspädagogischen und aus einer verkehrspsychologischen Teilmaßnahme. Diese Möglichkeit des Punkteabbaus kann allerdings nur alle 5 Jahre wahrgenommen
werden. |
Punktnüchternheit | Einblenden | |
Punktnüchternheit beschreibt den eigenverantwortlichen, temporären Konsumverzicht zu bestimmten Zeiten, z.B. während der Arbeit und der Schwangerschaft und natürlich wenn eine
Autofahrt bevorsteht. |
Reaktionstest | Einblenden | |
Da im Zweifelsfall im Straßenverkehr schnell reagiert werden muss, werden im Rahmen einer MPU auch die Auffassungsgabe und die Reflexe getestet. Es geht dabei darum,
herauszufinden, ob die Testperson rein körperlich in der Lage ist, ein Fahrzeug zu führen. Der Test wird in der Regel am Computer absolviert, wobei der Betroffene auf das
Erscheinen verschiedener Farben und Töne durch das Drücken verschiedener Tasten reagieren muss. Kurz bildlich gezeigt, müssen auch Verkehrssituationen korrekt beurteilt
werden. |
Screening | Einblenden | |
„To screen“ stammt aus dem Englischen und bedeutet „überprüfen“, „aussieben“. In Bezug auf die MPU taucht der Begriff Screening im Zusammenhang mit Drogen- und
Abstinenznachweisen auf. Dabei helfen zertifizierte Labore, die in Haaren oder Urinproben der MPU-Kandidaten nach Drogensubstanzen fahnden. |
Sperrfrist | Einblenden | |
Eine verhängte Sperrfrist kann zwischen sechs Monaten und fünf Jahren betragen. In dieser Zeit müssen die Betroffenen ohne Fahrerlaubnis und Führerschein leben. Über die
individuelle Länge entscheidet ein Richter. Der kann übrigens auch entscheiden, ob eine verhängte Sperrfrist unter bestimmten Umständen verkürzt wird, zum Beispiel nach
Teilnahme an einer verkehrspsychologischen Schulung in der Praxis VBS Nicole Adam. |
Tilgungsfrist | Einblenden | |
Die im Fahreignungsregister (FAER) gespeicherten Entscheidungen werden nach Ablauf der gesetzlich festgelegten Fristen getilgt (§ 29 StVG). Die endgültige Löschung aus dem
Register erfolgt nach Ablauf einer zusätzlichen einjährigen Überliegefrist. Der Beginn der Tilgungsfrist ist seit dem 01.05.2014 einheitlich für alle Eintragungen auf das
Rechtskraftdatum der Entscheidung festgelegt. Grob vereinfacht lässt sich sagen, dass Delikte mit einem Punkt nach 2 Jahren und 6 Monaten getilgt sind. Am anderen Ende der
Skala stehen besonders schwere Verkehrssünden, die mit 3 Punkten bestraft wurden. Sie werden erst nach 10 Jahren aus dem Register gestrichen. |
Urinprobe | Einblenden | |
MPU-Kandidaten können für den Nachweis Ihrer Abstinenz zwischen Urinprobe (Urinscreening) und einer Haaranalyse wählen. Für das Urinscreening gibt es zwei mögliche
Nachweiszeiträume für einen notwendigen Drogen- oder Alkohol-Abstinenznachweis, 4 Urinkontrollen innerhalb von 6 Monaten oder 6 Urinkontrollen innerhalb von 12 Monaten. |
Verkehrspsychologe | Einblenden | |
Wer Wert darauf legt, bei seiner MPU-Vorbereitung von einem seriösen Profi begleitet zu werden, sollte darauf achten, dass ihn ein zertifizierter Verkehrspsychologe berät.
Dieser besitzt nicht nur einen Hochschulabschluss in Psychologie, sondern auch eine umfassende verkehrspsychologische Zusatzausbildung. Diese befähigt ihn, als MPU-Vorbereiter
oder als MPU-Gutachter zu arbeiten. |